Kitzrettung

Kitzrettung

Das weibliche Rehwild setzt seine Kitze von Ende April bis Mitte Juni. Das ist natürlich von Jahr zu Jahr unterschiedlich und hängt mit den klimatischen Bedingungen, aber auch mit der Ricke - also der künftigen Mutter - zusammen.
Die Ricke versteckt ihr Kitz oder ihre Kitze im hohen Gras und kommt mehrmals täglich und säugt ihren Nachwuchs.
In den ersten Wochen haben Kitze eine Fluchthemmung und ducken sich bei Gefahr nahe an den Boden. Sie sind in dieser Zeit nicht in der Lage, einer Gefahr durch Flüchten auszuweichen. Damit können sie  leicht zum Opfer von Mähwerken oder in der Wiese herumtollenden Hunden werden.
Durch die Mähwerke kommt es oft zu schrecklichen Verletzungen und die Kitze müssen leider getötet werden.

Auch bei Kontakt mit Hunden ist die Gefahr für die jungen Kitze groß: Hunde müssen die Kitze nicht beißen, verletzen oder töten. Es reicht schon, wenn der Hund das Kitz berührt. Wenn die Mutter aufgrund fremder Gerüche das Kitz ablehnt, wird das Kitz an dieser Stelle verhungern. Es gibt keine Hilfe.
In vielen Bundesländern gibt es eine Leinenpflicht während der Brut und Setzzeiten. Das ist von April bis Juli. In Rheinland Pfalz ist dies leider nicht der Fall.
Wir haben selbst vier Hunde und lieben es, wenn unsere Hunde über eine Wiese tollen können. Wir nehmen unsere Hunde an die Leine oder lassen sie nicht vom Weg in dieser Zeit. Man muss es gar nicht bewusst wahrnehmen, dass ein Hund ein Kitz gefunden hat. Es sieht so aus als schnüffelt der Hund im Gras und unter Umständen hat er ein Kitz gefunden und lässt seinen Geruch dort zurück.

Reh & Rehkitz
PlayPlay

Eine offene kurzgeschnittene Grasfläche ist kein Ablagegrund für ein Kitz. Wenn keine geeigneten Deckungen in der Nähe sind, wird die Ricke ihr Kitz gezwungenermaßen an den Feldrand legen. Dort könnte Ihr Hunde das Kitz finden.
Ich kann an dieser Stelle nur an alle Hundebesitzer appellieren: Halten Sie in der Setz- und Brutzeit Ihre Hunde von den Wiesen fern. Sie bekommen es nicht immer mit, wenn etwas passiert.
Grundsätzlich hat der Landwirt die Pflicht durch entsprechende Maßnahmen das Totmähen von Kitzen zu verhindern. Entsprechende Maßnahmen sind zum Beispiel das Abfliegen mit einer Drohne oder auch das Absuchen von Wiesen mit anschließender Vergrämung.
Da das Mähen von Wiesen meist nicht planbar ist, ist die Vorlaufzeit oft gering. Es werden viele Wiesen gleichzeitig gemäht und dadurch übersteigt der Bedarf die Kapazitäten an zur Verfügung stehenden Drohnen.

Wir unterstützen auf Wunsch die Landwirte im Revier Windsberg bei der Kitzrettung. Dazu müssen wir über das geplante Mähen informiert werden. Die beste Ausgangssituation ist am Abend vor dem Mähen.
Wir laufen die Wiesen mit Hunden an der Leine ab. Das alleine sorgt auf der Wiese für Bewegung. Im Anschluss werden Windfahnen aufgestellt. Die Ricke wird auf diese Art beunruhigt und hat die ganze Nacht Zeit, ihr Kitz von der Wiese zu holen. Am nächsten Morgen fliegen wir in der Regel die Wiese zusätzlich mit der Drohne ab.

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Wenn Sie uns und den Landwirten bei der Kitzrettung helfen wollen, melden Sie sich per Email oder telefonisch bei uns. Wir sind froh über jede Hilfe und wenn kein Kitz vom Mähwerk getötet wird, haben wir alles richtig gemacht. Haben Sie noch Fragen? Rufen Sie uns gerne an.